Heute beschreibe ich euch die Entwicklung und Entstehung des Exponats (Foto siehe Header) mit der Katalognummer 009/2020.
Folgende Daten dazu:
Katalognummer: 009/2020
Titel Exponat: Wo alles begann
Technik: Acrylfarbe auf Leinwand, Mixed Media
Maße: 70×50 cm
Entstanden: 2020
Das Exponat kann erworben werden. Den aktuellen Preis bitte aus dem Exposé Akt Fetisch Weiblichkeit entnehmen, welches ihr auf der Seite der Bildergalerie finden werdet.
Ihr könnt euch aber natürlich sehr gerne direkt per Email av@arts-by-aleksandra.de über den Preis erkundigen.
Neben der Darstellung und in Szene setzen des menschlichen, hauptsächlich weiblichen Körpers, ist das Thema Weiblichkeit in meiner Kunst mit diesem Sujet stark vertreten. So zeige ich nicht nur die Schönheit und/oder Sinnlichkeit des menschlichen Körpers sondern greife auch die Themen der Stereotypen in Bezug auf Frauen und Weiblichkeit auf und setzte damit ein Statement. Das Statement kann diverses sein. Von z. B. „jetzt erst recht“ bis hin „schau, was die Gesellschaft aus mir (der Frau) gemacht hat“.
Schon in meinem Blogbeitrag zum Sujet Akt Fetisch Weiblichkeit habe ich erwähnt, dass ich Feministin bin. So manch eine/einer könnte jetzt dazu Stellung beziehen. Annahme bis Ablehnung, alles könnte dabei sein. Aber lasst mich euch einfach mit auf die Reise nehmen, warum feministische Themen wichtig sind, sie zumindest anzuhören bzw. zu lesen bis hin, wie es zur Entwicklung zu diesem Exponat konkret kam. Denn es ist ein durchaus feministisches Thema.
An die lieben Leserinnen und Leser, die zum Begriff Feminismus eher ablehnend stehen. Keine Sorge, hier wird niemand diskreditiert und oder diskriminiert. Mein Anliegen ist eher, Impulse zum Nachdenken mitgeben.
Bevor ich auf die einzelne Entwicklungsstadien des Exponats eingehe, möchte ich euch kurz erzählen, wie ich inspiriert wurde. Inspiriert zum Nachdenken und am Ende Inspiriert ein Kunstwerk zu erschaffen, welches ich persönlich unglaublich stark an Botschaften betrachte.
Im Herbst/ Winter 2019 war ich ein wenig im Internet auf Recherche zu ein paar Motiven unterwegs. Im Prinzip hatte ich Bilder als Inspiration zu einem ganz anderen Thema gesucht, als ich zufällig das Cover eines Buches sah.
Im Moment des Erblickens des Motivs sah ich weder Titel noch den Namen der Schriftstellerin. Nein! Ich war von der Farbgebung und dem Motiv an sich unglaublich fasziniert. Was ich zunächst sah, erinnerte mich an den Schädel eines gehörnten Tiers. Dann wieder dachte ich mir, nein! Das ist es doch nicht! Und war so mit dem Erfassen des Motivs beschäftigt, dass ich alles Mögliche sah. Nur weiterhin weder den Titel des Buches, noch um was es sich inhaltlich handelte.
Es dauerte, bis ich in der Gesamtheit mir ein Bild von dem was ich sah begriff, es verinnerlichte, meine Gefühle so auch verstehen und zuordnen konnte. Als ich den Titel des Buches dann las, und ich das Motiv erneut anschaute, war es für mich, als ob ich eine Erleuchtung erhalten hatte. Ein tiefgreifendes Verständnis, warum manche gesellschaftlichen Stereotype sind wie sie sind. Klarheit bildete sich ab.
Da ich keine Beauftragung zur Werbung für dieses Buch habe, ich euch aber das Cover nicht vorenthalten möchte, welches mir so sehr inspiriert hatte, so nehmt folgenden Hinweis, sucht und seht selbst: Köln Krimi, Uterus.
Wie schon am Anfang erwähnt, sah ich zuerst einen gehörnten Tierschädel, Totenschädel. Es hätte von einem Widder oder auch von einem Stier sein können. Dann sah ich aber, dass an den Enden der „Hörner“ etwas „dran“ war, welches nicht bei einem Tierschädel zu finden wäre. Eine Verdickung, die mir zunächst Rätsel aufgab.
Dann kam die Erkenntnis, dass es sich hierbei, also beim Motiv, nicht um einen Totenschädel handelte sondern um etwas ganz anderes. Nämlich um die Gebärmutter einer Frau.
Was mich am meisten faszinierte, war jedoch die erste Erscheinung bzw. Wahrnehmung vom Totenschädel zur zweiten Wahrnehmung des Ortes, wo Leben beginnt und blüht. Leben und Tod so nah beieinander und so vieldeutig miteinander verbunden.
Nicht nur hat mich dieses Wechselspiel bzw. die Bedeutung zwischen Leben und Tod sondern auch noch etwas anderes fasziniert. Die Frau, das Weib im biblischen Sinne.
Verteufelt, die Teuflische, als die Böse, die Verführerin und was auch noch immer in dem Sinne in den heiligen Schriften (nicht nur im Christentum) festgehaltene Stereotypen. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite ist es, ebenfalls in heiligen Schriften festgehalten, wichtig, dass der Fortbestand der Menschheit stattfindet.
Alleine dieses Wechselspiel zwischen Leben und Tod sowie zwischen dem Stereotyp Frau als Verführerin bis hin zum „Brutkasten“… und das alles in einem einzigen Motiv festgehalten hat mich wirklich sehr lange fasziniert und immer wieder zum Denken gebracht.
Anmerkung in Bezug auf das Teuflische. Es wird immer wieder von dem Gehörnten in heiligen Schriften gesprochen. Auch wird der Schädel eines Widders sehr gerne im Zusammenhang mit Okkultem, bevorzugt der schwarzen Magie, gebracht.
Nun wollte ich, diese Symbolik in einem Exponat festhalten, welches tatsächlich diese Mehrdeutigkeit aufzeigt, jedoch vor allem die Schönheit der unglaublichen Tiefen eines weiblichen Wesens.
Der Gedanke war, den Ort, wo sich eine Gebärmutter in all ihrer Schönheit aber auch Nichteindeutigkeit befindet darzustellen. Das Ziel war die gleiche Verwirrung aber auch Faszination, welche ich erlebte, dem Betrachter des Exponats nahezubringen und somit auch die Auseinandersetzung des Themas: Wahrnehmung der Frau in der Gesellschaft. Im hier und jetzt sowie auch in der Vergangenheit.
Auch hier gestatte ich mir eine Anmerkung: auch wenn wir in einer „modernen“ Gesellschaft leben, so ist in Bezug auf den Feminismus, die Wahrnehmung der Stellung der Frau, struktureller Sexismus usw. ein sehr großes Thema. Dies zu verleugnen wäre meines Erachtens ein Rückschritt. Bleibt jedoch jeder Person selber überlassen.
Zunächst ging der Gedanke zur Frage: wo befindet sich eine Gebärmutter? Natürlich im inneren des Körpers einer Frau. Behütet in der Dunkelheit im Beckenbereich liegend kam mir die Farbwahl eines sehr tiefen und dunklen Rot-Tons in den Kopf. Fast schon Braun. Und so startete ich das Exponat, wie die meisten, mit dem Auftragen der Hintergrundfarbe
Hier habe ich mehrere Rot- und auch Brauntöne direkt auf der Leinwand mit einer Farbrolle gemischt. Diese Schicht habe ich insgesamt dreimal aufgetragen. So entstand eine Hintergrundfarbe, welche in sich selber einen bestimmten Verlauf hat und somit nicht eintönig (ich nenne es statisch) ist und bleibt. Schließlich soll es etwas Lebendiges darstellen aber auch bestimmte „Vibes“ weitergeben.
Nach den Trocknungsphase des Untergrunds habe ich zunächst dann den Uterus mit den Eistöcken aufgebracht. Diesmal war die Farbwahl ein sehr helles Rot, es sollte aus dem Exponat „heraus zu sehen sein“.
Nun wollte ich eine „Bauchdecke“ anbringen, die es trotz allem erlaubt in die Tiefen des Unterleibs „hineinzuschauen.
So entstand der erste Versuch, es mit einem goldenen Lack zu überdecken. Wie auf dem Foto zu sehen, war das Ergebnis im ersten Durchgang nicht einheitlich. Also machte ich diverse Experimente mit Rot und Gold um auch hier eine einheitliche Schicht über den Uterus und des gesamten Exponats herbeizurufen. Es ist eine besondere Wischtechnik, die ich hier angewendet habe.
Während ich das machte, habe ich bestimmte Teile des Uterus so farblich gestaltet, als ob es Augenhöhlen einen Tierschädels wären. Damit wollte ich die Mehrdeutigkeit des Exponats und somit dem Betrachter auch Anhaltspunkte geben.
Am Ende entstand „der Blick“ ins Innere des Bauchs. Der Uterus gerade noch zu sehen, leuchtet sozusagen durch die Bauchdecke.
Hier das vollendete Exponat mit diversen Foto-Einstellungen, um den Effekt aufzuzeigen.
Nach ca. 8 Sitzungen war somit das Exponat fertiggestellt. Ein für mich immer währender Moment der Freude und Erfüllung.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich selten auf einen bestimmten Eindruck oder Emotionen eines Exponats hinarbeite, um eine Verbindung zum Betrachter aufzubauen. Mir ist es eher gelegen den Betrachtern zum Exponat selber die Eindrücke, Emotionen und Vorstellungen bilden zu lassen.
Im Fall dieses Exponats war jedoch meine Absicht eine Kontroverse hervorzurufen. Ich denke, das ist mir mehr als nur sehr gut gelungen. Die Betrachter wissen von Anfang an, was sie erwartet. Trotzdem habe ich in den Momenten, in denen Menschen vor dem Exponat standen und es sich angeschaut haben erlebt, dass eine tiefe Bewegung über Irritation stattfand. Und das Exponat soll bewegen! Das ist die Botschaft. Daher auch der Titel „Wo alles begann“. Denn an diesem kleinen versteckten Ort innerhalb jedes weiblichen Wesens beginnt etwas. Sei es etwas, was zum Leben erwacht oder aber auch z. B. die Verführung. In dem Sinne, wie es einzelne gesellschaftliche Gruppen betrachten könnten.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Blogbeitrags steht bzw. stand das Exponat zum Verkauf. Wer ein Kauf-Interesse hat, der darf mich gerne per Email av@arts-by-aleksandra.de kontaktieren.
An dieser Stelle bitte ich um die Wahrnehmung des Hinweises, dass ich zum Thema Akt Fetisch Weiblichkeit, sehr gerne Auftragsmalerei annehme. Wie das bei mir funktioniert, kann gerne bei mir, am besten per Email av@arts-by-aleksandra.de, anfragen. Auch können erste detaillierte Informationen von meiner Seite Service und Preise entnommen werden.
Sehr gerne richte ich das Augenmerk auf den Punkt, dass ich bei einer Auftragsmalerei immer mit Skizzen und evtl. Aquarellen im Vorfeld die Entwicklung starte, damit ich das für euch gewünschte beste Ergebnis erziele. Diese Skizzen und Aquarelle dienen wie mir, so aber auch euch als Auftraggeber zur Orientierung, ob das Motiv und die Darstellung euren Vorstellungen entsprechen und sind im Preis inkl. D. h. nach Beendigung der Arbeit gehen diese Skizzen und Aquarelle in euren Besitz über.
Die gewünschten Farben werden ebenfalls im Vorfeld besprochen. Wenn ihr euch nicht sicher seid, welche Farben zu euch und/ oder zu euren Wohnraum oder Büro passen, so komme ich sehr gerne bei euch vorbei, schaue es mir an und berate euch dann diesbezüglich ausführlich.
Auch mache ich zu jedem Stepp in der Entwicklung, wie hier in diesem Blog Beitrag aufgeführt und erläutert, Fotos, welche in digitaler Form ebenfalls in euren Besitz übergehen. Sie erzählen die Geschichte der Entwicklung eures Exponats.
Schon während der Entwicklung, also noch vor der Fertigstellung, erhaltet ihr die Fotos auch unter anderem deswegen, damit ihr, falls ihr doch noch Wünsche habt oder Änderungen haben möchtet, die Gelegenheit erhaltet dies zu tun. Schließlich wollt ihr für euch das Beste Ergebnis, was ich erbringen kann.
Das fertig gestellte Exponat wird am Ende meistens mit einer dünnen Schicht Glanzlack als Finish und zum Schutz überstrichen. Dies gibt dem Exponat auch noch mehr Tiefe und somit Lebendigkeit.
Ich habe dein Interesse geweckt? So schreibe mir jetzt eine Email av@arts-by-aleksandra.de und frage unverbindlich nach deinem individuellen Angebot.
Passt auf euch auf, bleibt gesund und bis zum nächsten Mal.