Im heutigen Blogbeitrag beschreibe ich euch die Entwicklung und Entstehung des Exponats (Foto siehe Header) mit der Katalognummer 037/2020.
Folgende Daten dazu:
Katalognummer: 037/2020
Titel Exponat: Eva tanzt
Technik: Acrylfarbe auf Leinwand
Maße: 100×70 cm
Entstanden: 2020
Das Exponat kann erworben werden. Den aktuellen Preis bitte aus dem Exposé Akt Fetisch Weiblichkeit entnehmen, welches ihr auf der Seite der Bildergalerie finden werdet. Ihr könnt euch aber natürlich sehr gerne direkt per Email av@arts-by-aleksandra.de bei mir über den Preis erkundigen.
In einem kürzlich veröffentlichem Blogbeitrag erwähnte ich, dass 2020, in Bezug auf meine figurative/ gestalterische Kunst, sehr abwechslungsreich war. Nun hatte ich mehrere Aktgemälde (hauptsächlich weiblich) aber auch mehrere Tiere gemalt. Ich überlegte mir daher, wie es wäre, wenn eine Kombination von beidem in ein Exponat gestalten werden würde. Nach langem Hin und Her, was am besten passen würde, kam mir erneut der Gedanke, warum nicht ein urtypisches Thema aufgreifen. Der Sündenfall, mit der Schlange und Eva. Das versinnbildlichen der (angeblichen) ewig weiblichen Schuld für die Vertreibung aus dem Paradies.
Ja, ein Klischee schüren oder doch aufbrechen? Die Bibel (es wird darüber gemunkelt, dass es von alten weißen Männern geschrieben worden ist) wiedergeben? Also die Kirche bestätigen bzw. das Bildniss der Frau…. Oder einfach eine andere Art der Darstellung wählen? Hat das alles mit Weiblichkeit zu tun? Oder ist es einfach nur purer Sexismus? Irgendjemand muss ja schließlich die Schuld an der Vertreibung aus dem Paradies haben…
Nun bevor ich weiter meine Gedanken hier zu den vorhergehenden Gedanken zum Exponat schreibe möchte ich euch kurz an meinen Blogbeitrag zum Exponat „Wo alles begann“ (Katalognummer 009/2020) erinnern. Auch da versuchte ich durch mehrdeutige und mehrschichtige Darstellung eines einfachen Organs den Bezug zwischen Klischee, Glaube und einfache biologische Mechanismen zu deuten. Und so ähnliche Gedanken hatte ich auch zu diesem Exponat, welches ich heute detaillierter in seiner Entstehung erklären möchte.
Es sollte also ein Akt entstehen aber nicht mit Adam zusammen oder der sogenannten Frucht der Erkenntnis (Apfel). Ein Tier sollte mit Eva abgebildet sein. Und natürlich handelt es sich dabei um die Schlange. Die „Schlange der Verführung“ (oder Weisheit? Bitte das Wortspiel beachten). Und die Frage, ob Eva einfach nur raffiniert war (wie die Schlange oder ist sie gar die Schlange selbst? Auch hier ein Wortspiel!), naiv oder ihrer kindlichen Neugierde nachkam, habe ich vielleicht nicht so ganz mit dem Exponat beantwortet (aber auch nicht wollen). Ich habe es bewusst in alle Richtungen offen gelassen. Den Betrachtern selber überlassen, welches „Bild“ von Eva „gesehen“ wird.
Da das Paradies in meiner Fantasie ewig Grün war, habe ich die Grundfarbe in einem schönen kräftigen, etwas dunklen Grün gestaltet, Tannengrün. Kleiner Hinweis, ich habe hier ein Gemisch der Farben Grasgrün, Blau und Schwarz durchgeführt und aufgetragen.
Danach kam meine Skizze des Körpers. Es sollte ein Frauenkörper von hinten stehend entstehen. Der Korpus leicht gedreht und wogend wie eine leichte Welle. In meiner Vorstellung zu dem Zeitpunkt, sollte der Körper in einer Tanzbewegung, natürlich nackt (wir sind ja schließlich im Paradies), zu sehen sein. Diese Vorstellung blieb auch so bis zur Fertigstellung des Exponats.
Ich begann die erste Schicht der Hautfarbe aufzubringen.
Bis zu diesem Stadium habe ich den Körper insoweit stimmig fertig gestellt, so dass ich nun das zweite Element, die Schlange einzeichnen konnte.
Die Schlange sollte um den Frauenkörper gewunden, umschlungen sein oder auch nur einfach “bekleiden“. Satt und locker auf den Hüften sitzend. Eng umschlungen. So gesehen eine “freiwillige” Umarmung, einer Symbiose ähnlich zwischen dem menschlichen Körper und der Schlange.
In diesen drei Fotos seht ihr die Schlange in ihrer Entwicklung mit der Grundfarbe Gelb. Schön zu sehen, wie ich alleine durch den Pinselstrich die Windungen des Körpers der Schlange elegant um den Körper gewickelt habe.
Danach fing ich an das helle und kontrastreiche Grün ihrer Schuppen aufzutragen. Unterstützt habe ich die Lichtbrechungen der Schuppen mit diversen Tönen von Gelb, Grün und Orange.
Alleine die Anzahl der Sitzungen der Schlange waren ca. 10. Sehr viel Arbeit und auch sehr viel Material. Stehen die Betrachter vor dem Bild ist das auch durchaus zu sehen.
In diesem Ausschnitt möchte ich euch den Ausdruck der Schlange genauer zeigen. Als Betrachterin könnte ich nun von verschiedenen Emotionen (falls Schlangen durch Emotionen „vermenschlicht“ dargestellt werden könnten) erwähnen. Von über gelassen bis hin zu genervt. Oder doch böse? Am ehesten vielleicht alt und weise?
Letztendlich bleibt es euch überlassen was alleine der Ausdruck der Schlange, nicht nur in ihrem Schlangen – Gesichts – Ausdruck zu sehen oder zu spüren ist.
Nach der Fertigstellung der Schlange machte ich mich daran, alles in stimmige Proportionen zu korrigieren. Und alles in allem betrachtet ist hier alles rund und geschmeidig geworden.
Sehen wir als Betrachter nun die Gesamtheit des Exponats, so könnten wir auch hier alles Mögliche hineininterpretieren. Z. B. wer verführt hier wen? Die Schlange Eva oder Eva die Schlange? Vielleicht spielen bzw. tanzen sie nur miteinander, weil sie beide Kinder/ Geschöpfe aus dem Paradies sind und sich nichts dabei gedacht haben. …ach ja, die Schlange sollte doch Luzifer sein oder? Vergessen wir aber an der Stelle nicht, dass Luzifer ein Erzengel war, den sein Vater in die Hölle verbannt hat. Und nun?
Es könnte auch ein Akt des Trotzes und/ oder Aufmüpfigkeit sein. Ganz im Sinne von jetzt erst recht. Nähren wir doch das Klischee oder zeigen ihm die kalte Schulter?
Ein weiteres Detail, welches ein paar Interpretationsmöglichkeiten gibt ist der untere Teil der Schlange, welcher sich um das Bein windet und somit festhält. Es kann sich tatsächlich nur um ein “Halten” handeln. Oder auch, eine Theorie aus der Traumdeutung, als Phallussymbol betrachtet werden. So würde dann ein ganz anders Gesamtbild entstehen: Extase!
Es bleibt, und somit wiederhole ich mich an dieser Stelle, jedem selber überlassen, welches Bild und/ oder welche Emotion gesehen bzw. empfunden wird. Wer mag, der darf mir gerne seine Sicht des Bildes per Email mitteilen.
Wie oben erwähnt benötigte ich für die Schlange ca. 10 Sitzungen und insgesamt waren es ca. 20 Sitzungen bis das Exponat fertiggestellt wurde. Von den bis dahin fertiggestellten Exponaten aus dem Bereich meines Sujets Akt Fetisch Weiblichkeit fand ich es neben dem Exponat „Wo alles begann“ das tiefgreifendste zum Thema Weiblichkeit und die dazugehörigen Klischees. Weiblichkeit und was es bedeutet eine Frau zu sein. Da es auch in der heutigen Zeit ein wichtiges Thema ist.
Versteht mich nicht falsch bzw. ich gestehe ich bin Feministin, jedoch liegt es mir fern die Männer hier zu beschuldigen oder schlecht zu reden. Es benötigt jedoch noch viel gemeinschaftliche Arbeit und Aufarbeitung zu diesen Themen von Frauen und Männer, damit in der Gesellschaft ein Verständnis herbeigerufen wird. Sensibilisierung was es bedeutet Frau zu sein. Auch heute noch.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Blogbeitrags steht bzw. stand das Exponat zum Verkauf. Wer ein Kaufinteresse hat, der darf mich gerne per Email av@arts-by-aleksandra.de kontaktieren.
Ich habe dein Interesse geweckt? So schreibe mir jetzt eine Email av@arts-by-aleksandra.de und frage unverbindlich nach dem Preis.
Passt auf euch auf, bleibt gesund und bis zum nächsten Mal.